Willkommen zur Chronik der Diakonie Köln und Region

100 JAHRE ENGAGEMENT FÜR SOZIALE GERECHTIGKEIT UND SOLIDARITÄT #EINEFÜRALLE

Im Jahre 2024 feiern wir ein besonderes Jubiläum: 100 Jahre Diakonie Köln und Region. Ein Jahrhundert geprägt von unermüdlichem Einsatz für diejenigen, deren Stimmen in unserer Gesellschaft zu leise sind. Seit unserer Gründung haben wir uns der Mission verschrieben, für soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und ein solidarisches Miteinander in Köln und der umliegenden Region einzutreten.

Als Spitzenverband sind wir die verbandspolitische Stimme der Diakonien in Köln und der Region. Unsere Geschichte ist eine Chronik des Engagements, der Nächstenliebe und des fortwährenden Strebens nach einer Gesellschaft, in der jeder Mensch die gleichen Chancen und Rechte genießt. Wir setzen uns für ein Köln ein, das bunt und vielfältig ist, das Zusammenhalt lebt und in dem jeder Einzelne zählt.

Auf dieser Seite laden wir Sie ein, in die reiche Geschichte der Diakonie Köln und Region einzutauchen. Begleiten Sie uns auf dieser Reise durch die Zeit und erfahren Sie mehr über die Werte und Menschen, die die Diakonie Köln und Region zu dem gemacht haben, was sie heute ist: Eine Kraft der Hoffnung und des Wandels in unserer Gemeinschaft.

Chronik

2016-2024

Krisen & Herausforderungen

2024 100 Jahre Diakonie Köln und Region

2023

- Gründung des Fachdienstes „Sozialpsychiatrie“ durch Eingliederung der SPZ Köln-Nippes und -Chorweiler

- Zusätzliche Sozialberatung mit Schwerpunkt Energieschulden

- Martina Schönhals wird 2. Geschäftsführerin

- Projektstelle Gemeindenahe Diakonie

- Gründung der Diakonie Kitas Köln und Region gGmbH

- Eröffnung der interkulturellen Suchtberatung in Chorweiler


2022

- Start der aktiven Phase der „Brückenbauer*innen Palliativ Care“

- Start der Mobilen Hochwasserhilfe in Erftstadt, Rösrath und Köln

- Bildung eines „Ukraine-Teams“ zur Beratung von Geflüchteten

- Beratungsstelle für Privatpersonen, die Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen haben

- Start des transkulturellen Projektes „Lokal Vielfalt“

- Start des mobilen Jugendprojektes Random in Köln-Kalk

- Übernahme der Radstation Bergisch Gladbach

- Gründung der ökumenischen Christlichen Sozialhilfe Köln gGmbH (CSH) 


2021 Übernahme der Seniorenberatung, der Präventiven Hausbesuche und der Demenzinitiative TANDEm


2020 

- Betriebsübergang in die Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH
Jörg Zeyßig wird Geschäftsführer

- Start von miet-fest zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit

- Start der Sozialpädagogischen Familienhilfe in Bergisch Gladbach


2019

- Beschluss der Verbandsvertretung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region zur Ausgliederung des Diakonischen Werkes

- Eröffnung des Kita-Neubaus Am Kölnberg im Kampshof

- Start des Schuldenpräventionsprojektes unterstützt von der Floßbach-von-Storch-Stiftung

- Start der Straßensozialarbeit für Wohnungslose in Bergisch Gladbach


2018 Verabschiedung der Geschäftsführerin Helga Blümel in den vorgezogenen Ruhestand


2017 

Eröffnung des Flüchtlingswohnheimes in der Brandenburger Straße

- Start der Glücksspiel-Suchtberatung für das rechtsrheinische Köln

- Start der Gemeinwesenarbeit Köln-Holweide

- Start von "Viadukt" - Projekt zur Wohnungsvermittlung an Wohnungslose in Kooperation mit SKM und SkF


2016

- Auflösung des Diakonie Betreuungsvereines Köln und Region e.V.

- Eröffnung des ersten Flüchtlingswohnheimes nur für Frauen und Frauen mit Kindern

 

2001-2015

Inklusion & Migration

2014 Gründung der Regionalen Arbeitsgemeinschaft der Diakonie im Rheinisch-Bergischen Kreis


2013 Umzug der zentralen Geschäftsstelle mit diversen Arbeitsfeldern in das Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11


2010 Start des Interkulturellen Zentrums in Köln-Buchheim


2009 Umbenennung des "Ev. Jugend- und Familienhilfe Köln e.V." in "Diakonie Betreuungsverein Köln und Region"


2008 Eröffnung des Jugendhauses TREFFER in Köln-Buchheim


2007 

Umbenennung in Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region; neue Satzung: ein Fachausschuss löst den bisherigen Vorstand ab

- Übernahme des Arbeitslosen- und Begegnungszentrums "Lindweiler Treff"


2006 Gründung der Diakonie Arbeitsgemeinschaft Köln


2005 Helga Blümel wird Geschäftsführerin


2001 

Gründung der Diakonie gGmbH zur Organisation der Diakoniestationen für ambulante Pflege

- Start der Clearingstelle Claro im Jobcenter

- Gründung der Fahrradwerkstatt RADWERK als Erprobungs- und Trainingsmaßnahme in Bergisch Gladbach

 

 

1991–2000

Globalisierung & Professionalisierung

2000 Start des Familienladens Buchheim als Modellprojekt


1999 100-jähriges Bestehen der Bahnhofsmission Köln


1998 Eröffnung des Diakoniehauses Salierring für wohnungslose Menschen


1997 Eröffnung der Schuldnerberatung RheinBerg


1993 

- Gründung des heutigen „Netzwerkes Wohnungsnot RheinBerg“

- erste Asylverfahrensberatung für Flüchtlinge


1992 Vereinsgründung zur Trägerschaft des Sozialpsychiatrischen Zentrums für den Stadtbezirk Nippes, gemeinsam mit der Immanuel-Küpper-Stiftung

 

1981-1990

Atomraketen & Arbeitslosigkeit

1986 Konzeption der Schuldnerberatung für Köln


1985 Start der sozialpädagogischen Familienhilfe im Rhein-Erft-Kreis


1983 erster Einsatz sozialpädagogischer Familienhelfer (heute: Ambulante Hilfen zur Erziehung)

 

1961 - 1980

Politik und proteste

1979 Start des Mobilen Hilfsdienstes zum Einsatz Zivildienstleistender


1977 Beginn der Beratung älterer Mitbürger


1975 Trennung des „Coenaculum“ vom Amt für Diakonie auf Betreiben des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln


1975 Pfarrer Volker Cepl übernimmt die Leitung des Amtes


1973 Eröffnung des Steinberghauses, einer von zwei „Offenen Heilstätten für Drogenabhängige“ in NRW


1971 Einrichtung einer Drogenberatungsstelle in der Brandenburger Straße, später Ritterstraße, heute Drogenhilfe Köln e.V.


1969 Einweihung des Zentrums der Christlichen Sozialhilfe e.V. Köln-Mülheim gemeinsam mit der Caritas


1964 mit Gründung des Stadtkirchenverbandes Umbenennung in „Amt für Diakonie des Evangelischen Stadtkirchenverbandes Köln“

 

1946 bis 1960

Aufbau und Wachstum

1959 

Ausgliederung der Telefonseelsorge

Bezug des neugebauten Nikolaus-von-Zinzendorf-Hauses in der Brandenburger Straße


1953 Ausgliederung des Jugendpfarramtes


1950 Gründung des Vereins „Coenaculum – Christus lädt ein“


1949 Umbenennung in „Evangelisches Kreispfarramt des Kirchenkreises Köln“


1946 Umbenennung in „Evgl. Jugendpfarramt“1949: Pfarrer Dr. Erwin te Reh übernimmt die Leitung des Amtes

 

1924 bis 1945

URSPRUNG UND GRÜNDUNG

1945 

Wiederaufnahme der Arbeit in einem Büro in Köln-Dellbrück

Pfarrer Friedrich Wilhelm von Staa leitet das Amt nebenamtlich bis 1948

Umbenennung in „Evangelisches Kreispfarramt für Diakonie des Kirchenkreises Köln“, angegliedert sind „Innere Mission“ und das „Hilfswerk“


1943 nach Ausbombung Verlegung des Büros nach Köln-Mülheim und 1944 nach Bergisch Gladbach


1940 auf Anordnung des nationalsozialistischen Propagandaministeriums auch in Köln Umbenennung in „Evangelischer Gemeindedienst für Innere Mission“


1934 Gründung des „Gesamtverbandes der Evangelischen Kirchengemeinden“, der die bis dahin ungesicherte Finanzierung übernimmt, Umbenennung in „Evangelisches Jugend- und Wohlfahrtsamt Köln“


1933 neuer Leiter wird Pfarrer Dr. Johannes Friedrich Benjamin Kühler, er bleibt bis 1945 im Amt


1932 erster hauptamtlicher Leiter wird Pfr. Ludwig Friedrich Fuckel, zugleich Leiter des in Köln ansässigen Rheinisch-Westfälischen Diakonievereins.


1924 Zentral-Jugend- und Wohlfahrtsamt der Evangelischen Gemeinden Groß-Kölns mit Büro im CVJM-Haus in der Antoniterstraße 21-25

 

Historische Momentaufnahmen

Klagen über zunehmende Armut, mangelnde Solidarität und den Rückzug des Staates waren in den 1920er Jahren, den Gründerjahren des Diakonischen Werkes Köln und Region, an der Tagesordnung. Dies zeigen auch die folgenden Passagen aus dem „Lagerbuch“ und den wenigen Jahresberichten, die noch erhalten sind:

1922 trat das neue Reichsjugendwohlfahrtsgesetz in Kraft, die Geburtsstunde der städtischen Jugendämter. Folge war, dass sich auch die damals so genannte „freie Liebestätigkeit“ in den Städten neu orientierte und zentralisierte. Im April 1924 gründete die evangelische Kirche in Köln daher das „Zentral-Jugend- und Wohlfahrtsamt der Evangelischen Gemeinden Groß-Kölns“. Jugendfürsorge und Krankenpflege gehörten ebenso zu den Aufgaben wie die Betreuung von Mündeln. Fünf Fürsorgerinnen und Fürsorger und zwei Bürokräfte bildeten das hauptamtliche Team des Amtes. 1934 wurde zusätzlich ein Fürsorger für die „Trinkerfürsorge“ eingestellt, außerdem ein männlicher Krankenpfleger. Heute sind es rund 300 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich in knapp 30 verschiedenen Arbeitsgebieten engagieren.

Aktenschrank aus erbetteltem Geld

In den ersten zehn Jahren steht das Amt finanziell noch auf wackeligen Füßen. Denn die Kirchengemeinden spenden nur freiwillig und unregelmäßig Geld, um die laufenden Kosten zu decken. Und sie müssen regelmäßig eindringlich darum gebeten werden. Die erste hauptamtliche Fürsorgerin, Bertha Knoblauch-Vorell, erinnert sich in einem Brief an die schwierigen Anfänge: „Wir begannen im C.V.J.M.-Haus Antoniter Str. mit einem Stempel und Telefon in einem Raum mit langem Tisch und Stühlen. Besonders ungemütlich. Erste Anschaffung nach vier Monaten: ein Aktenschrank aus erbetteltem Geld.“

Aufgaben und Ziele

In den schriftlichen Aufzeichnungen der Mitarbeiterin der ersten Stunde, findet sich auch eine Aufgabenbeschreibung und Zielsetzung in fünf Punkten:

  • Das Zentral-Jugend- und Wohlfahrtssamt hat die Aufgabe, eine Zusammenfassung aller evangelischer Jugendarbeit zu erstreben.
  • Die Zentralisierung ist notwendig, einmal um einer geschlossenen Vertretung den Behörden gegenüber, zum andern, um ein Neben-, Gegen-, und Auseinander in den eigenen Reihen zu vermeiden.
  • Die praktische Arbeit wird zunächst in der Fürsorgeabteilung beginnen. Dieselbe umfasst: Waisenpflege, Fürsorge-Erziehung, Vormundschaftswesen, Haltekinder und Pflegestellen, Nachweis, Fürsorge für obdachlose und wandernde Jugend, Jugendgerichtshilfe, Schutzaufsichten.
  • Als zunächst dringendste und wichtigste Aufgabe soll die Jugendgerichtsarbeit mit Schutzaufsichten und Fürsorge-Arbeit in Angriff genommen werden.
  • Daneben soll auch die Jugendpflege starke Beachtung erfahren und fester zusammengefasst werden, um eine einheitliche Front gegenüber den Behörden und Rom darzustellen.
  • So sollen im Laufe der Zeit alle evangelischen Belange, die nur irgendwie die Jugend angehen, seien sie fürsorgerischer oder pflegerischer Art, von der Zentrale erfasst werden.“

Wirtschaftliche, seelische und sittliche Not wächst

Der Bericht über das Jahr 1931, den Fürsorgerin Eugenie Caesar am 21. Januar 1932 verfasst, enthält Klagen über die allgemeine Situation der Wohlfahrtspflege:

„Zusammenfassend muß vom vergangenen Jahr gesagt werden, dass sich die Schwierigkeiten, die schon 1930 begannen, rapide vermehrt haben. Obschon die wirtschaftliche, seelische und sittliche Not wächst, werden die Hilfsmittel immer geringer. Die öffentliche Wohlfahrtspflege ist am Rande ihrer Kraft und versucht, so weit wie möglich, die Hilfsbedürftigen an die private Wohlfahrtspflege abzugeben, aber auch diese droht weithin zu versagen. Vielleicht hat derjenige Recht, der einmal sagte, dass bei der freien Liebestätigkeit, ‚die Tätigkeit stärker gewachsen sei als die Liebe’. So nur ist es zu erklären, daß sich je länger je mehr ehrenamtliche Kräfte zurückziehen, daß es beim besten Willen nicht möglich ist, körperlich oder geistig behinderte Menschen, deren man sich staatlicherweise nicht annimmt, in Pflegefamilien unterzubringen. Man hat sich, glaube ich, zu sehr daran gewöhnt, daß es Organisationen für diesen oder jenen Notstand gibt und vergessen, daß Liebestätigkeit nur immer aus dem Impuls Einzelner oder einer Gemeinschaft bezw. Gemeinde erwachsen kann.“

Zeit des Nationalsozialismus

Als sich 1934 der „Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden“ gründet und sich verpflichtet, die diakonischen Aufgaben zu finanzieren, bekommt das Amt eine solide finanzielle Grundlage. Auch der Name wird im selben Jahr geändert in „Evangelisches Jugend- und Wohlfahrtsamt Köln“ und muss 1940 auf Drängen des nationalsozialistischen Propagandaministeriums auch in Köln erneut geändert werden in „Evangelischer Gemeindedienst für Innere Mission“. Während der Zeit des Nationalsozialismus wird die Arbeit weniger, da vor allem die staatlich gleichgeschalteten Stellen Aufgaben wie die Betreuung von Mündeln erhalten. Allein einem evangelischem Mitarbeiter der Stadt verdankt der evangelische Gemeindedienst die Zuteilung weiterer Vormundschaften. Dieser vermittelte die Anträge nämlich lieber den Protestanten als dem städtischen Jugendamt, das alles an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) weiterleitete.

Ausgebombt

Während der letzten Kriegsjahre müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Inneren Mission“ immer wieder umziehen: Das Büro in der Antoniterstraße wird im Juni 1943 durch Bomben völlig zerstört. Eine Angestellte kommt dabei ums Leben. Die Arbeit wird zunächst in der Zweigstelle Wallstraße in Mülheim weiter geführt. Bis im November 1944 auch hier die Bomben einschlagen und die noch verbleibenden Angestellten Zuflucht in Bergisch Gladbach in ehemaligen Kindergartenräumen finden. 
Fürsorgerin Elly Müllenbach erinnert sich in ihren Aufzeichnungen:

„Der Raum (früher Kindergarten) war zwar angefüllt mit Betten vom Evgl. Krankenhaus Kalk und wurde nachts von SS-Männern besetzt, immerhin konnten wir tagsüber, sofern kein Alarm war, erneut mit dem Wiederaufbau unserer Werke beginnen. Jetzt war eine persönliche Betreuung von nur noch wenigen Schützlingen möglich. Jede Fahrt nach Köln war ein großes Wagnis. Aber wie freuten sich unsere Leute draußen über einen Gruß von Köln. Da wir mit einer nochmaligen Zerstörung unserer Arbeit rechnen mußten, stellten wir unsere Mündelkonten um, um sie möglichst leicht transportieren zu können.“

Neuanfang 1945

Erst als Bergisch Gladbach nach der Besetzung Kölns durch die Amerikaner unter Artilleriebeschuss gerät, geben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf. Doch schon im Mai 1945 führt der Gemeindedienst seine Arbeit in einem Büro in Dellbrück weiter. Bereits im Sommer 1945 werden drei weitere Räume im Oelbermannhaus am Hohenstaufenring angemietet. Die Arbeit unmittelbar nach dem Krieg ist von Hilfeleistungen aller Art geprägt: Unterkünfte für Ausgebombte finden, bei der Suche nach Vermissten helfen, Pakete mit Kaffee, Eiern und Butter für bescheidene Konfirmationsfeiern zusammenstellen.

Die größeren Veränderungen beschreibt Elly Müllenbach wie folgt:

„Die Arbeit erfuhr nach 1945 wesentliche Änderungen. Zur Inneren Mission kam das Evgl. Hilfswerk. Zunächst war daran gedacht, alle Jugendarbeit in Köln, vom Kindergarten bis zur Studentenschaft bei unserem Amt zu zentralisieren. Die Studentenarbeit wurde jedoch als erstes verselbständigt. Dem Amt wurde eine Evgl. Buchhandlung angegliedert. Die Zusammenfassung von Innerer Mission und Hilfswerk in Personalunion des Leiters und an einer Stelle hat sich vom ersten Tage an bewährt. Erstmalig wurden 1946 hauptamtliche Kräfte für die Jugendpflege eingestellt. Daraus ergab sich wieder eine Änderung des Namens: ‚Evgl. Jugendpfarramt’. Die Kindergartenarbeit war hier zentralisiert. Die Jugendfürsorgearbeit wuchs. Zu den noch vorhandenen und zurückkehrenden Fürsorgerinnen und Fürsorgern wurden neue eingestellt.“

Coenaculum

Der Bedarf an Unterkünften und Ausbildung für junge Menschen, die aus Krieg und Gefangenschaft heimkehren oder aus ihrer Heimat fliehen müssen, wächst ständig. Pfarrer Dr. Erwin te Reh, seit 1949 Leiter des Kreispfarramtes für Diakonie, gründet daher 1950 den Verein „Coenaculum – Christus lädt ein“. 25 Jahre später werden Amt für Diakonie und Coenaculum verwaltungstechnisch getrennt. Die Aufgabenabgrenzung wird in einer Vorstandssitzung festgehalten: „Das Amt für Diakonie wird tätig im Stil der offenen Sozialarbeit und verfügt – abgesehen vom Steinberghaus – über keinerlei stationäre Einrichtungen. Das Coenaculum dagegen ist ausschließlich Träger stationärer Einrichtungen.“ 
Im „Lagerbuch“ des Evangelischen Kreispfarramtes des Kirchenkreises Köln“ steht geschrieben: „Das Kreispfarramt vereinigt innerhalb der Synode Köln und Köln Land Jugend-, Gefährdeten-, Süchtigen-, Gefangenenfürsorge, Hilfswerk, Kindergärten und Horte und die Jugendpflege.“

Christi in Wort und Tat

Im Laufe der Jahrzehnte wandeln sich die Aufgaben dieser offenen Sozialarbeit mit den gesellschaftlichen Anforderungen. Die Probleme ändern sich ebenso wie die Ansprüche an die Hilfeleistungen und auch die finanziellen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Doch der Auftrag, den das Diakonische Werk Köln und Region wahrnimmt, ist seit 1924 derselbe geblieben: „Menschen in Not die Liebe Christi in Wort und Tat nahe zu bringen.“ (Zitat aus dem Leitbild des Diakonischen Werkes Köln und Region)