„Dream your future“: Virtuelle internationale Jugendbegegnung

26.02.2021

44 Jugendliche aus 6 Ländern trotzen Corona und entwickeln gemeinsam Zukunftsträume. Jugendliche aus dem Jugendhaus TREFFER in Köln-Buchheim waren dabei.

„Es war sehr schön an der internationalen Jugendbegegnung per Videokonferenz mitzumachen, weil ich so andere Leute aus anderen Ländern kennen gelernt habe und in anderen Sprachen zurechtkommen musste. Wir haben sogar zusammen getanzt“, erzählt Paimen. Die 15-Jährige besucht regelmäßig das Jugendhaus TREFFER in Köln-Buchheim, wenn nicht gerade Lockdown ist. Um den Jugendlichen aber auch in dieser Phase Möglichkeiten des Austausches unter Gleichaltrigen zu bieten, hat sich das Jugendhaus des Diakonischen Werkes an einer digitalen internationalen Jugendbegegnung unter dem Motto „Dream your future“ beteiligt. Die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. (IJAB) hatte Mitgliedskommunen des bundesweiten Netzwerks „Kommune goes International“ dazu aufgerufen. Sechs Kommunen aus fünf Bundesländern - von Oldenburg über Köln bis Eislingen - luden Jugendeinrichtungen aus ihren internationalen Partnerstädten Bradford (England), Huarte (Spanien), Seferihisar (Türkei), Thessaloniki (Griechenland), Poznan und Toruń (Polen) zum Mitmachen ein. Zwei Tage lang kamen junge Menschen auf Bildschirmen zusammen, um gemeinsam zu trommeln, zu rappen, zu tanzen, zu fotografieren und Theater zu spielen. Paimen war eine von sieben Teilnehmenden, die über das Jugendhaus TREFFER eingeladen waren. Für sie gingen die zwei Tage viel zu schnell vorbei: „Ich hätte gerne mehr Zeit mit den anderen Jugendlichen verbracht und würde mich freuen, wenn ich die Leute mal in echt und in ihren Ländern treffen könnte.“

Kontakt halten zu neuen Freunden über Spielplattform und social media

Bis dahin wird es noch etwas dauern. Solange Reisen ins Ausland nicht möglich sind, werden andere Wege genutzt, um in Verbindung zu bleiben. Die 15-jährige Selvi, die ebenfalls an der vorwiegend englischsprachigen Jugendbegegnung teilgenommen hat, hält weiterhin Kontakt über Spieleplattformen und über social media-Kanäle: „Dort sprechen wir gerne über Schule und darüber, was in ihren Ländern im Gegensatz zu Deutschland anders ist, zum Beispiel im Schulsystem, aber auch alles andere, was wir sonst auch mit unseren Freunden bequatschen.“  Auch die Corona-Situation und welche Regelungen und Einschränkungen es in den verschiedenen Ländern gibt, ist ein großes Thema. „Wir haben schon selber geplant, dass wir einander besuchen, wenn Corona vorbei ist“, sagt Selvi, „vor allen Dingen wollen wir nach Polen reisen und zwei Jugendliche wollen auf jeden Fall nach Köln kommen. Wir sind Freunde geworden!“

Auch im Lockdown Brücken über Landesgrenzen hinweg schlagen 

Von Freitagnachmittag bis Sonntagabend begegneten sich die jungen Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren im virtuellen Raum. Das Kennenlernen wurde durch ein Online-Speeddating und kurze, kreative Präsentationen der Gruppen aus den einzelnen Orten erleichtert. Um die Kommunikation in der internationalen Gruppe zu fördern, lernten die Teilnehmenden außerdem auf spielerische Weise einfache Wörter in der Sprache der Partnerländer. Einige davon konnten in sechs kreativen Workshops zum Einsatz kommen. Nach dem offiziellen Programm gab es noch ein von den Jugendlichen selbst gestaltetes Abendprogramm über die Spiele-Software Discord. Hier wurde erzählt und gespielt, Tutorials wurden ausgetauscht und Zeichnungen angefertigt. Am Sonntagnachmittag präsentierten alle Workshops ihre Zukunftsträume. „Dabei wurde eines ganz deutlich“, sagt Kristina Kilders, leitende Mitarbeiterin des Jugendhauses TREFFER, die die Jugendbegegnung mitvorbereitet hat, „auch im Lockdown sind dem Spaß an Internationalem und der Lust, Brücken über Landesgrenzen hinweg zu schlagen, sich auszutauschen und kreativ zu entfalten, keine Grenzen gesetzt. Die Zukunftsvisionen waren voller Hoffnung und strotzten vor Lust auf alles, was kommt.“

Die virtuelle internationale Jugendbegegnung wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie mit Unterstützung der Stadt Hamm.

Weitere Informationen https://ijab.de/projekte/kommune-goes-international/aktuelle-beitraege-zu-kommune-goes-international/eine-multilaterale-jugendbegegnung-digital